Germany 2005 · Installation · 88 Inkjet-Prints on Paper
Found Footage · 236 x 220 cm
The works entitled FIGHT FOR YOUR RIGHT are based on amateur video footage from the hooligan scene. The first part of the work (VOL.1) presents itself in the shape of a large image block, consisting of 88 images. Violent riots of hooligans at international football matches are shown. Even though these video stills are unmistakably media images, the aesthetics of the shots are often reminiscent of painting due to distortions, blurring and missing colours.
Martin Brand’s interest relates to a fan- and sub-culture that is hanging on to unbroken masculine stereotypes, far from the artist himself. Through the work he attempts to understand and question the ideals represented by the hooligans. His approach remains inevitably distant due to his observational-like conduct – a perception that is conferred on to the viewer.
Die Arbeiten unter dem Titel FIGHT FOR YOUR RIGHT basieren auf Amateurvideomaterial aus der Hooligan-Szene. Der erste Teil (VOL.1) der Arbeit präsentiert sich in Form eines großen Bilderblocks, der aus 88 Bildern besteht. Zu sehen sind gewaltsame Ausschreitungen von Hooligans bei internationalen Fußball-Länderspielen. Auch wenn es sich bei diesen Videostills unverkennbar um Medienbilder handelt, erinnert die Ästhetik der Aufnahmen durch Verzerrungen, Unschärfen und Fehlfarben vielfach an Malerei.
Martin Brands Interesse bezieht sich auf eine Fan- und Subkultur, die ungebrochenen Männlichkeitsstereotypen hinterher hängt, welche dem Künstler jedoch fern sind. Seine Auseinandersetzung ist ein Versuch des Verstehens und der Hinterfragung der von Hooligans repräsentierten Wertvorstellungen. Seine Annäherung bleibt durch die eingenommene beobachtende Haltung zwangsläufig distanziert – eine Wahrnehmung, die sich auf die Betrachter der Arbeit überträgt.
Surrounding a mirror-tiled floor area, four surveillance monitors are positioned – each showing short, looping video sequences: A police officer kneels next to a man lying on the floor, from whose head a puddle of blood is splayed; a man lies helplessly in the dark on a snow covered meadow; another man lies face down, with his hands tied behind his back. On the fourth monitor, a street scene is depicted, in which a young man runs towards another man and knocks him down by heading him – the only time the use of violence is explicitly visible. The man hit instantly falls down; the aggressor loses his balance due to the force of impact and stumbles over his victim. The scene was simultaneously filmed by two cameras, from two different angles. The two perspectives follow one another and are repeated as a loop. On the room’s ceiling, one sees a blue sky background and the fragmented image of a police helicopter filmed from below.
Um einen aus Spiegelfliesen zusammengesetzten Bodenspiegel herum stehen vier Überwachungsmonitore, die jeweils kurze, geloopte Videosequenzen zeigen: ein Polizist kniet neben einem am Boden liegenden Mann, an dessen Kopf sich eine Blutlache ausbreitet; ein Mann liegt hilflos bei Dunkelheit auf einer schneebedeckten Wiese; ein weiterer Mann liegt mit auf dem Rücken gefesselten Händen auf dem Bauch. Auf dem vierten Monitor ist eine Straßenszenerie zu sehen, bei der ein junger Mann auf einen anderen Mann zuläuft und diesen mit einem Kopfstoß niederstreckt – hier wird die Ausübung von Gewalt das einzige Mal explizit sichtbar. Der getroffene Mann fällt auf der Stelle um, der Täter verliert durch die Wucht des Zusammenpralls das Gleichgewicht und stolpert über sein Opfer. Die Szene wurde von zwei Kameras gleichzeitig aus unterschiedlichen Blickwinkeln gefilmt, die beiden Perspektiven folgen aufeinander und wiederholen sich als Loop. An der Decke des Raumes ist das fragmentierte Bild eines von unten gefilmten Polizeihubschraubers vor blauen Himmel zu sehen.
© 2005 Martin Brand